Ein Möbelhaus auf dem grünen Pfad.
Bereits seit 1863 ist das Einrichtungshaus Breitwieser in Heidelberg ansässig. Als Familienunternehmen in der sechsten Generation zählt es heute zu den größten seiner Branche in Deutschland. Die Ausstellungsfläche des Möbelhauses ist in den letzten 20 Jahren auf 33.000 Quadratmeter angewachsen. Peter Lazarus, Geschäftsführer Vertrieb und Finanzen, erläutert die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens.
Warum ist Ihnen Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen wichtig?
Peter Lazarus: Für uns als Unternehmen ist es wichtig, etwas zurückzugeben. Nicht nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben, sondern aus Überzeugung. Wir wollen in Zukunft noch mehr Energieeinsparen und damit Ressourcen schonen.
Angesichts der vielen anderen Herausforderungen, wie Sicherheit, Migration, steigende Kosten und Arbeitskräftemangel –welchen Stellenwert kann da Nachhaltigkeit überhaupt in Ihrem Unternehmen einnehmen?
Peter Lazarus: Wir leben in herausfordernden Zeiten, gerade auch in unserer Branche. Manches, was wir gerne sofort umsetzen würden, müssen wir deshalb zurückstellen. Aber auch wenn manche Investitionen vielleicht etwas länger dauern, sind wir entschlossen, sie umzusetzen. Und die beste Überzeugung ist natürlich immer, wenn man dabei auch etwas spart.
Welche Schwierigkeiten oder Stolpersteine haben Sie während der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen erlebt und wie konnten Sie diese dann doch erfolgreich bewältigen?
Peter Lazarus: Als Einrichtungshaus haben wir einen hohen Energieverbrauch. Vor fünf Jahren haben wir auf dem gesamten Dach eine Photovoltaikanlage installieren lassen. Sie deckt 21 Prozent unseres Energiebedarfs. Die Amortisationszeit der PV-Anlage war mit 6 bis 8 Jahren kalkuliert, hat sich aber viel schneller amortisiert. Außerdem sind wir jetzt an das Fernwärmenetz angeschlossen und wollen überall auf LED-Lampen umstellen. Die Maßnahmen, die wir schon ergriffen haben, zeigen Wirkung. Aber eine Schwierigkeit stellt zum Beispiel die Umstellung auf Elektrofahrzeuge dar. Man braucht auch die Ladestationen, was sehr kostenintensiv ist. Für unsere Kunden können wir zwar bald E-Ladestationen mit einem externen Energieversorgeranbieten, aber unseren eigenen Fuhrpark umzustellen, wird dauern. Gerade unsere Möbelwagen sind noch alle Dieselfahrzeuge.
Die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, ist ein anderes Feld. Da tut sich der Handel schwer. Deshalb wollen wir unseren Mitarbeitenden Arbeitszeitmodelle wie die 4-Tage-Woche anbieten. Und wir greifen den Tipp der Sparkasse Heidelberg auf, unseren Mitarbeitenden Job-Fahrräder zur Verfügung zu stellen. Ebenso denken wir über ein Deutschlandticket für unsere 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach. Wir stehen erst am Anfang eines langen Prozesses und wissen, dass wir uns stetig weiter entwickeln müssen.