Damit Frauen sichtbarer werden.

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Die Sparkasse Heidelberg hat Anfang 2023 das Frauennetzwerk „SHE MOVES“ ins Leben gerufen. Seitdem können sich die insgesamt 643 Mitarbeiterinnen im Netzwerk austauschen und engagieren. Marisa Hentschel und Heidi Oestringer sind die Präsidentinnen von
SHE MOVES.


Frauennetzwerke werden oft kritisch betrachtet oder es gibt Vorurteile über die Sinnhaftigkeit von Frauennetzwerken innerhalb eines Unternehmens. Stichwort: Kaffeeplausch. Gibt es diese Vorurteile und wie gehen Sie damit um?

Marisa Hentschel: Natürlich hören wir mal Sticheleien, ob wir uns wieder zum Kaffeeklatsch treffen. Kritische Stimmen kommen im Übrigen nicht nur von männlichen Kollegen. Ich versuche dann immer klarzustellen, dass dieses Frauennetzwerk niemandem etwas „wegnimmt“, dass es einfach nur um den Austausch, die Bestärkung und die Vernetzung unter Frauen geht.

Heidi Oestringer: Es ist tatsächlich so – für viele Kollegen wirkt es bedrohlich, wenn sich Frauen zusammenschließen. Als wären wir so eine Art Geheimbund. Um diesen Vorurteilen entgegenzuwirken, geben wir vor allem Informationen weiter. Wir berichten über unsere Aktivitäten im Intranet, über den Personalrat und demnächst auch über den Führungskreis. Und langfristig möchten wir auch die männlichen Kollegen zu unseren Veranstaltungen einladen und einbinden.

Welche konkreten Ziele verfolgen Sie mit SHE MOVES?

Heidi Oestringer: Wichtig ist: Das Frauennetzwerk macht keine Geschäftspolitik. Vielmehr bieten wir eine Plattform für den Austausch, geben Impulse und ermutigen natürlich auch die Kolleginnen, Karrierechancen wahrzunehmen. Es geht um Sichtbarkeit im Unternehmen. SHE MOVES will einfach die Chancen verbessern – und das auf eine ganz einfache, menschenzugetane, organisationsoffene Art und Weise. 

Es gibt verschiedene Arbeitsgruppen zu Themen wie „Frauen in Führung“, „Berufstätige Mütter“, „Unterstützung und Pflege“ sowie „Professionals“. Darüber hinaus treffen sich die Frauen zu verschiedenen Aktivitäten. Wie kommt das bei den Frauen an?

Marisa Hentschel: Bei der Sparkasse Heidelberg haben wir einen Frauenanteil von 60 Prozent. Diesen vielen Frauen eine Stimme zugeben, das funktioniert unter anderem sehr gut über diese Arbeitsgruppen. Hier bekommen wir einen guten Einblick, was die Kolleginnen bewegt. Das sind oftmals wiederkehrende Themen und wir stellen einfach die Fragen: Was ist den Frauen wichtig? Wie können wir die Anliegen bündeln und eventuell einen Handlungsbedarf ableiten? Wir holen die Frauen einfach bei ihren Bedürfnissen ab und können dann einen Anstoß an die Führungsebene geben.

Heidi Oestringer: Die Arbeitsgruppen bringen tolle Ergebnisse. Aber auch generell merken wir, dass mit jedem Event, mit jedem After-Work-Treffen oder Lunch-Meeting, die Teilnehmerzahl steigt. Und obwohl wir mit unserem Frauennetzwerk ja noch ganz am Anfang stehen, bin ich mir sicher, dass wir mit SHE MOVES jetzt schon viel für die Mitarbeiterbindung tun. In Zukunft, wenn wir unser Frauennetzwerk dann auch mal kommunikativ nach außen tragen, werden wir auch einen Vorteil im Sinne des Employer Branding erzielen. Denn welche Frau bewirbt sich nicht lieber bei einem Unternehmen, das sich besonders für Frauen einsetzt? 

Das Generationennetzwerk - voneinander profitieren.
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